Ein stabiles, alkoholfreies Leben ist eine Reise voller Wachstum und Befreiung. Doch manchmal hält diese Reise eine unerwartete Herausforderung bereit, die viele meiner Klientinnen berichten: Kaum ist der Alkohol aus dem Spiel, meldet sich ein oft intensives Verlangen – nach Zucker, nach schnellen Kohlenhydraten oder sogar noch einmal nach Alkohol selbst.
Du hast es vielleicht selbst erlebt: Du möchtest keinen Alkohol mehr trinken, aber plötzlich überrollt dich der Heißhunger auf Süßes. Oder in bestimmten Situationen spürst du den starken Drang, zum Glas zu greifen. Oft fühlen sich diese Cravings sogar stärker und schwerer zu kontrollieren an als das Verlangen nach Alkohol, das du bereits kennst. Das kann frustrierend sein, besonders wenn du dir vorgenommen hast, deine Gesundheit ganzheitlich zu verbessern.
Doch ich möchte dir heute eine wichtige Erkenntnis mitgeben: Dieses intensive Verlangen ist kein persönliches Versagen. Es ist ein biologisches Signal deines Systems, das nach Regulation sucht – und genau deshalb darfst du lernen, souverän damit umzugehen.
Was steckt hinter dem Verlangen? Die Wissenschaft des Gehirns und deines Blutzuckers

Um Cravings besser zu verstehen und zu navigieren, dürfen wir zuerst verstehen, wie sie entstehen. Es ist eine faszinierende Verbindung aus Hirnchemie und Stoffwechsel:
Das Dopamin-Belohnungssystem: Dein Gehirn sucht den "Kick". Sowohl Alkohol als auch Zucker wirken auf ähnliche Weise in deinem Gehirn. Sie aktivieren das sogenannte Belohnungssystem und fördern die Ausschüttung von Dopamin. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der mit Motivation, Antrieb, Lust und Wohlgefühl verbunden ist. Wenn du Alkohol konsumiert hast, war dein System daran gewöhnt, diesen schnellen Dopamin-Kick zu bekommen. Fällt der Alkohol weg, sinkt der Dopaminspiegel – und dein Körper sucht unbewusst nach einem Ersatz, um dieses angenehme Gefühl wiederherzustellen. Zucker ist hier der schnelle und leicht verfügbare Kandidat. Er wirkt sofort und bietet diese kurzfristige Belohnung. Es ist wie ein Muster, das dein Gehirn kennt: Belohnung (Dopamin-Anstieg) – und kurz darauf oft ein "Crash".
Blutzucker in Aufruhr: Der Körper schreit nach Energie. Ein oft übersehener Faktor ist dein Blutzuckerspiegel. Chronischer Alkoholkonsum greift massiv in deinen Zuckerstoffwechsel ein. Er lässt den Blutzucker zunächst ansteigen, nur um ihn dann rapide abfallen zu lassen. Das führt zu Phasen der Unterzuckerung (Hypoglykämie), die sich als Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und eben starker Heißhunger auf schnell verfügbare Energie wie Zucker oder Weißmehlprodukte äußern. Besonders in den ersten Wochen ohne Alkohol kann dieser Mechanismus verstärkt auftreten, da dein Körper sich umstellt und das Belohnungssystem sowie der Stoffwechsel noch nicht in Balance sind. In dieser Phase bist du physiologisch anfällig für intensives Verlangen. Du darfst erkennen: Cravings sind keine Schwäche, sondern die Kommunikation deines Körpers.
Dein Fahrplan für souveränen Umgang: Wirksame Strategien
Jetzt, wo du die Mechanismen verstehst, darfst du lernen, wie du aktiv mit Triggern und Cravings umgehst. Hier sind praxiserprobte Schritte:
Werde Trigger-Detektiv: Was löst das Verlangen aus? Der erste und wichtigste Schritt ist die Identifikation. Du darfst genau beobachten, wann, wo und in welchen Situationen das Verlangen auftritt:
- Situationen: Bestimmte Orte (eine Bar, eine Party), Tageszeiten (Feierabend), Gewohnheiten (nach dem Abendessen).
- Emotionen: Stress, Langeweile, Traurigkeit, Überforderung, Freude.
- Menschen: Treffen mit bestimmten Personen oder Gruppen.
- Körperliche Zustände: Müdigkeit, Hunger, niedriger Blutzucker. Führe vielleicht ein kleines Journal, um Muster zu erkennen. Du darfst diese Auslöser entlarven.
Die 3-Sekunden-Regel & Verzögerung: Schaffe einen Raum. Wenn ein Craving aufkommt, fühlt es sich oft an, als müsstest du sofort handeln. Doch hier darfst du eine winzige, aber kraftvolle Pause einlegen:
- Atme tief durch: Konzentriere dich für drei bewusste Atemzüge auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft ein- und ausströmt.
- Verzögere die Reaktion: Sag dir: "Ich warte 5 Minuten, bevor ich reagiere." Oft lässt das intensivste Verlangen nach kurzer Zeit nach. Du darfst die Kontrolle zurückgewinnen.
Alternative Belohnungen finden: Nähre dein System wirklich. Dein Gehirn sucht eine Belohnung. Du darfst ihm gesündere, nachhaltigere Alternativen anbieten, die ebenfalls Dopamin freisetzen, aber ohne den Crash:
- Bewegung: Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft, eine schnelle Tanzeinlage, ein paar Yoga-Übungen.
- Kreativität: Schreibe, male, musiziere.
- Selbstfürsorge: Eine Tasse Kräutertee, ein warmes Bad, 5 Minuten Meditation, Musik hören.
- Echter Genuss: Eine vollwertige, nährstoffreiche Mahlzeit, die wirklich satt macht und dich nährt. Du darfst lernen, dir auf neue Weise Gutes zu tun.
Blutzucker stabilisieren: Deine Basis für Ruhe. Ein stabiler Blutzucker ist dein bester Freund gegen Heißhunger und Cravings.
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Setze auf komplexe Kohlenhydrate: Vollkornprodukte, Haferflocken, Süßkartoffeln statt Weißmehl und einfachem Zucker.
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Kombiniere immer: Iss Kohlenhydrate immer mit Proteinen und gesunden Fetten. Das verlangsamt den Zuckeranstieg und hält dich länger satt (z.B. Vollkornbrot mit Avocado und Ei, Haferflocken mit Nüssen und Beeren).
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Regelmäßige Mahlzeiten: Vermeide lange Esspausen, die zu extremem Hunger und damit zu unkontrollierten Cravings führen können. Du darfst deinem Körper die Sicherheit geben, dass er versorgt ist.
Emotionale Regulation lernen: Fühlen, nicht betäuben. Cravings sind oft mit Emotionen verbunden. Du darfst lernen, diese Emotionen wahrzunehmen, ohne sie sofort zu bewerten oder zu betäuben:
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Benenne das Gefühl: "Ich fühle mich gerade einsam/gestresst/traurig."
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Atme in das Gefühl hinein: Spüre, wo im Körper es sich zeigt, und atme bewusst dorthin.
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Erlaube es da zu sein: Du musst es nicht sofort ändern. Manchmal reicht die bloße Wahrnehmung, um es abzuschwächen. Du darfst deine Gefühle als wichtige Wegweiser ansehen.
Dein umfassender Werkzeugkasten: Mein Einzelmentoring

Der souveräne Umgang mit Triggern und Cravings ist ein zentraler Pfeiler auf deinem Weg in ein nachhaltig alkoholfreies Leben. Es erfordert Wissen, Strategien und eine Portion Selbstmitgefühl. Genau hier setzt mein Einzelmentoring an. Es ist dein umfassender Werkzeugkasten, der psychologische Beratung, Wissen um deine Ernährung und die transformative Kraft des Kundalini Yoga integriert, um dich auf allen Ebenen zu unterstützen.
Du darfst darauf vertrauen, dass du nicht alleine bist und dass es bewährte Wege gibt, diese Herausforderungen zu navigieren. Mein Programm ist darauf ausgelegt, dir das nötige Verständnis und die praktischen Tools an die Hand zu geben, damit du:
- Die Mechanismen deines Gehirns und Körpers verstehst.
- Konkrete Strategien zur Trigger-Identifikation und Cravings-Bewältigung anwendest.
- Deinen Blutzucker stabilisierst und deinen Körper optimal nähst.
- Emotionale Resilienz aufbaust und dich in deiner neuen Freiheit sicher fühlst.
Dein Weg in die Souveränität beginnt jetzt. Du darfst diese Chance nutzen, um nicht nur von Alkohol loszukommen, sondern ein Leben in voller Energie, Klarheit und Selbstbestimmung zu führen. Möchtest du erfahren, wie mein Einzelmentoring dich konkret auf diesem Weg begleiten kann? Melde dich jetzt für ein Kennenlerngespräch an. Du darfst den ersten Schritt zu deiner nachhaltigen Freiheit gehen.
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